Kadoum: Die Idee & Die Ausführung
Die Idee
Die Chancen der weltweiten Vernetzung und die vielseitigen Interaktionsmöglichkeiten von Mensch, Technik und Natur sind entscheidend für die Konzeption von „Kadoum“. In der unmittelbar anschaulich und hörbar gemachten Erfahrung dieser weltumspannenden Zusammenhänge liegt das Besondere und der Reiz dieses Kunstprojekts. „Kadoum“ verbindet und präsentiert auf eindrückliche Weise medizinische, technologische, künstlerische und kommunikative Fragen unserer Zeit.
Die Herzschläge von 16 Menschen in Australien und einer Person in Berlin werden 13 Tage lang rund um die Uhr registriert und live via Handy und Internet in Berlin zusammengeführt und in zwei künstlerischen Projekten ausgewertet. Während dieser Zeit behalten die Projektteilnehmer ihren gewohnten Lebensrhythmus bei. Die übermittelten Signale erreichen via Mobiltelefon und Internet die andere Seite der Welt und werden dort über spezielle Software umgewandelt. Die in Australien aufgenommenen Herztöne werden zum Impulsgeber einer Kunstinstallation, die auf dem europäischen Kontinent zur Aufführung gelangt. Die Initiatoren haben sich für Australien als Ausgangspunkt entschieden, weil es mit einem weit entfernten Ort assoziiert wird und die Fernübertragung anschaulich symbolisiert.
Skulpturales Projekt & Klangausführung „Kadoum“ umfasst zwei Interpretationen, die das Zusammenspiel von Impulsen und körperlicher Wahrnehmung zum Thema haben. Bei beiden Varianten werden die Aktionen vor Ort über große Entfernungen hinweg gesteuert. |
Das Wasser Die skulpturale Ausführung besteht aus drei mit Wasser gefüllten Eimern, die an einem öffentlich zugänglichen Ort in einem Glaskubus (3 x 3 m) ausgestellt werden. Auf dem Boden des Eimers befindet sich ein Motor, der das Wasser entsprechend der menschlichen Bewegungssignale in schnelle oder langsame Schwingungen versetzt und so dessen Drehung verursacht. Bei der Berliner Installation werden die Herztöne von zwei Australiern und einem Berliner im Wassereimer rotieren. |
Der Klang Ein Chor wird die technischen Impulse in Musik umsetzen und in einem Konzert präsentieren. Der Komponist Daan Manneke koordiniert die Abfolge der Töne, die mit Hilfe von Kardiogrammen ermittelt werden. Die hereinkommenden Signale der Herzschläge werden über Software in Noten und Worte übersetzt und via PC und Displays den Chormitglieder zur Verfügung gestellt. Im Ergebnis ist eine eigenständige Musik hörbar, die bei jedem Konzert neu entsteht. Der Chor besteht aus 16 Personen, welche sich während der Aufführung frei im Raum bewegen. Jedem Chormitglied wird ein Eimer zugeordnet, dessen Signale er live empfängt und interpretieren wird. |
Der Komponist
Daan Manneke gehört in den Niederlanden zu den bekanntesten Komponisten unserer Zeit. Sein kompositorisches Werk wurde in Folge mehrfach ausgezeichnet und mit verschiedenen Kulturpreisen bedacht. Neben einer Reihe von Instrumentalkompositionen wird im Besonderen sein expressives Chorwerk hervor gehoben. Seit 1976 ist er als Dozent am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam tätig. Sein Fachgebiet umspannt die Musik des 20. Jahrhunderts.
Bei Kadoum wird ihm die Aufgabe zuteil, die in Form von Kardiogrammen zur Verfügung stehenden Herzschläge in eine Partitur zu übertragen.
Die 16 Chorsänger setzen die Musik in Klang und Wort um und iniziiren damit ein experimentelles Konzert, das zwischen einer halben und dreiviertel Stunde dauern wird. Eine direkte live-Schaltung zu den Herzträgern ermöglicht es den Sängern spontan und unmittelbar auf die hereinströmenden Impulse zu reagieren. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Johan Wagenaar wird am Aufführungsort ermittelt, wie der Raum mit dem Chor zur vollen Klangentfaltung gebracht werden kann.
Daan Manneke gehört in den Niederlanden zu den bekanntesten Komponisten unserer Zeit. Sein kompositorisches Werk wurde in Folge mehrfach ausgezeichnet und mit verschiedenen Kulturpreisen bedacht. Neben einer Reihe von Instrumentalkompositionen wird im Besonderen sein expressives Chorwerk hervor gehoben. Seit 1976 ist er als Dozent am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam tätig. Sein Fachgebiet umspannt die Musik des 20. Jahrhunderts.
Bei Kadoum wird ihm die Aufgabe zuteil, die in Form von Kardiogrammen zur Verfügung stehenden Herzschläge in eine Partitur zu übertragen.
Die 16 Chorsänger setzen die Musik in Klang und Wort um und iniziiren damit ein experimentelles Konzert, das zwischen einer halben und dreiviertel Stunde dauern wird. Eine direkte live-Schaltung zu den Herzträgern ermöglicht es den Sängern spontan und unmittelbar auf die hereinströmenden Impulse zu reagieren. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Johan Wagenaar wird am Aufführungsort ermittelt, wie der Raum mit dem Chor zur vollen Klangentfaltung gebracht werden kann.